20.08.2018
Aktuelles

OPEN ALM 2018 STELLTE SOLIDARISCHE ONKOLOGISCHE VERSORGUNG IN ÖSTERREICH IN DEN MITTELPUNKT



Mit der Open Alm wurden am Samstag, 18. August, die heuer bereits zum fünften Mal von der PERI Group veranstalteten „Gipfelgespräche auf der Schafalm“ eröffnet. Thema des Abends war das Seitenstettener Manifest und die solidarische onkologische Versorgung in Österreich. Die Keynotes dazu hielten die beiden Mitinitiatoren des Seitenstettener Manifests Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Wien, und der stellvertretende Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Mag. Martin Schaffenrath, sowie die Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe, Sonja Klima. Als gemeinsames Anliegen erhoben die drei Keynote Speaker die Forderung, dass die Krankenkassen Eltern mit schwer kranken Kindern während deren Behandlungszeit bei den Nächtigungskosten unterstützen.


In seiner Keynote ging Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant auf das 2017 im Rahmen des 2. PRAEVENIRE Gesundheitsforum Seitenstetten entstandene Seitenstettener Manifest ein, welches die zukünftige onkologische Versorgung Österreichs formuliert. In einem beispiellosen Dialog zwischen Medizin, Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Industrie und Sozialversicherungen wurden dabei die Grundzüge festgelegt. „Es geht jetzt darum, gemeinsam mit allen Stakeholdern die konkreten Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu diskutieren und zu erarbeiten, die unseren hohen Standard und neue Innovationen für die Bevölkerung verfügbar machen. Auf der Schafalm wollen wir das Manifest weiterentwickeln. Wichtig ist, dass man etwas Konkretes tut, wie beispielsweise für unsere kleinsten schwer kranken Patienten“, betonte Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant.


„Um gesund zu werden, brauchen schwer kranke Kinder vor allem die Nähe und Fürsorge ihrer Familie. Unser Ziel ist, dass kein schwer krankes Kind in Österreich ohne seine Eltern sein soll“, bekräftigte Ronald McDonald Präsidentin, Sonja Klima. Die fünf Ronald McDonald Kinderhilfe Häuser in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck geben jährlich rund 1.100 Familien in unmittelbarer Nähe zu den Spezial- und Kinderkliniken ein „Zuhause auf Zeit“, wobei in Wien durch die Nähe zum St. Anna Kinderspital und den Kinderkliniken im AKH mehr als die Hälfte der Erkrankungen Leukämie, Lymphome und Neuroblastome sowie Hirn- und Rückenmarkstumore sind.


Dass die Nähe der Familienangehörigen Teil des Therapiekonzeptes ist und den Heilungsprozess um bis zu einem Drittel beschleunigen kann, belegt eine Studie der niederländischen Universität Groningen. Auch die 2017 im Auftrag der Ronald McDonald Kinderhilfe Deutschland erhobene Studie zur Situation von Familien mit schwer kranken Kindern in Deutschland hat nachgewiesen, dass sich die Anwesenheit der Eltern beim erkrankten Kind sowohl auf die Genesung des Kindes als auch auf die Zufriedenheit der Eltern positiv auswirkt. Über 90 Prozent der Eltern mit schwer kranken Kindern gaben an, dass sich ihre Anwesenheit sicher oder zumindest wahrscheinlich positiv auf den Gesundheitsprozess des erkrankten Kindes ausgewirkt hat. Diesen positiven Effekt bestätigen auch die befragten Kinderärzte in den qualitativen Experteninterviews.


„In den Ronald McDonald Kinderhilfe Häusern haben die Familien zehn Euro pro Nacht und Zimmer zu zahlen, alle weiteren Kosten werden über Spenden finanziert. Dadurch entlasten unsere Einrichtungen zunehmend die Krankenhäuser und schließen eine Lücke im österreichischen Sozialsystem, denn im Unterschied zu Deutschland, wo alle Krankenkassen grundsätzlich den Tagsatz von 22,50 Euro pro Zimmer übernehmen, gibt es in Österreich keine Refundierung der Kosten“, so Präsidentin Sonja Klima.


Mag. Martin Schaffenrath, stellvertretender Vorsitzender des Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und Mitinitiator des Seitenstettener Manifests, ging in seiner Keynote auf die im Juli im Nationalrat beschlossene Ausgabenbremse für die Sozialversicherungen ein. „Wichtig ist, dass die Menschen eine gute Gesundheitsversorgung haben, da müssen wir auch die Situation von schwer kranken Kindern und ihren Familien in den Fokus rücken“, so Mag. Martin Schaffenrath. So wie die Kinderreha seinerzeit hier auf der Schafalm intensiv diskutiert wurde und es dann zu Lösungen kam, so soll es auch beim Thema Kostenrefundierung der Tagsätze zu einem Anstoß und einer Umsetzung kommen. Abschließend erhoben die drei Keynote Speaker Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, Mag. Martin Schaffenrath und Sonja Klima in einem Schulterschluss die gemeinsame Forderung, „dass analog zu Deutschland auch bei uns die Krankenkassen von Eltern mit schwer kranken Kindern während der Behandlungszeit den Tagsatz von 22,50 Euro übernehmen".




Open Alm mit Gästen aus Gesundheit, Wirtschaft und Politik


Bei der von der PERI Group veranstalteten Open Alm fanden sich auf der Schafalm ein: Martina ANDITSCH (AKH Wien), Martin ANDREAS (Medizinische Universität Wien), Stefan GARA (Abg. z. Wiener Landtag), Christoph GISINGER (Haus der Barmherzigkeit), Claudia HAGSTEINER (Abg. z. Tiroler Landtag), Burkhart HUBER (Rehabilitationszentrum Häring), Gernot IDINGER (Landeskrankenhaus Steyr), Mona KNOTEK-ROGGENBAUER (Europa Donna Austria), Sonja LEDL-ROSSMANN (Präsidentin des Tiroler Landtags), Ulrich LÜBCKE (Bristol-Myers Squibb), Erwin REBHANDL (Verein AM PLUS), Bernhard RUPP (Arbeiterkammer Niederösterreich), Clemens SCHÖDL (Gilead Sciences), Josef SMOLLE (Abg. z. Nationalrat), Andreas STEINER (AOP Orphan Pharmaceuticals), Wolfgang WEIN (Merck), Petra WELSKOP (Österreichisches Hebammengremium) u.v.m.




Hochkarätige Gipfelgespräche auf der Schafalm


„Ein inspirierendes Ambiente auf der Schafalm ist der ideale Nährboden, um ungewöhnliche, innovative Ideen zu entwickeln und gemeinsam über Herausforderungen, Problemstellungen und vor allem über Lösungsmöglichkeiten rund um das österreichische Gesundheitssystem zu diskutieren“, so Mag. Hanns Kratzer von der PERI Group über die 2014 als Denkwerkstatt für Stakeholder, Experten, Entscheidungsträger und Betroffene konzipierten Gipfelgespräche auf der Schafalm. Die heurigen Gipfelgespräche widmen sich den Themen Onkologie – Versorgungssituation bei Mammakarzinomen in Österreich, der Stoffwechselerkrankung Cystische Fibrose als Beispiel für den Umgang mit seltenen Erkrankungen und der Frage, ob es bei seltenen Erkrankungen im niedergelassenen und stationären Bereich einen ungleichen Zugang gibt. Weitere Informationen dazu unter www.schafalm-gesundheit.at.



Link zum Seitenstettener Manifest: http://www.praevenire.at/manifest





Rückfragehinweis:

Mag. Petra Hafner
Senior PR-Consultant
WELLDONE WERBUNG UND PR GMBH
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