PRAEVENIRE: Digital Health – die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung Im Vorfeld der 4. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten findet am 13. Mai 2019 ein Workshop mit renommierten Experten zum Thema Digital Health statt. Die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung ist kein Schlagwort, sondern ein stattfindender komplexer Prozess. Es geht dabei um die Einführung digitaler Werkzeuge, die die menschliche Arbeit unterstützen oder gänzlich übernehmen. „Damit wird die digitale Transformation für alle Akteure der Gesellschaft ein Enabler d. h. Befähiger – ein Enabler zur Weiterentwicklung für Individuen, alle Arten von Organisationen, Fachdisziplinen und den Staat. Das verändert das gesellschaftliche Zusammenleben und fordert alle Akteure heraus, weil die Aneignung der Werkzeuge nicht immer einfach ist und man sich der digitalisierten Welt mit all den anderen digital Befähigten kaum entziehen kann“, erklärt Prof. Dr. Reinhard Riedl, Leiter des Instituts Digital Enabling an der Berner Fachhochschule, der den eintägigen Workshop Digital Health bei den bevorstehenden PRAEVENIRE Gesundheitstagen 2019 im Stift Seitenstetten leitet. „Die digitale Transformation befähigt Patientinnen und Patienten, mehr Selbstverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Gesundheitsfachpersonen befähigt sie gleichzeitig, bessere Arbeit zum Wohle von Patientinnen und Patienten zu leisten. Die Betreiber von Spitälern und Ambulanzen befähigt sie, zugleich effizienter und qualitativ besser zu werden. Jene, die Leistungen finanzieren, befähigt sie, die Administrationskosten zu verringern und Kosten-Nutzenwirkung-Rechnungen anzustellen. Und die Politik befähigt sie, verantwortungsvoller mit dem Steuergeld umzugehen“, erklärt Riedl. Dabei könnte insbesondere in den Gesundheitsfachdisziplinen das Verständnis von Gesundheit, Krankheit und persönlichen Handlungsmöglichkeiten wesentlich vertieft werden. Der Befähigungswirkung stehen neue Herausforderungen gegenüber. Die digitale Transformation beseitigt viele Arbeitsplätze, verändert noch mehr Arbeitsplätze und schafft neue Arbeitsplätze, welche andere Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangen. Sie verändert gleichzeitig das Verhältnis zwischen Leistungsfinanzierern, Leistungsorganisierern und Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung und fordert alle drei Akteursgruppen heraus, weil sie Abweichungen von der Norm in Behandlungen von Patientinnen und Patienten sichtbar macht. „Die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung besitzt viel Eigendynamik. Sie kann zwar gestaltet, aber weder geplant noch kontrolliert werden“, warnt der Digital-Health-Experte Riedl. Die wichtigsten Methoden zu einer erfolgversprechenden Gestaltung der digitalen Transformation des Gesundheitswesens sind laut ihm Methoden des Design Thinking, um patientenzentrierte Lösung zu entwickeln und um die Gesundheitsfachdisziplinen weiterzuentwickeln. Durch Solution Patterns und Anti-Patterns können wünschbare beziehungsweise zu vermeidende Fehler dargestellt und mit STS-Methoden die kritische Wirkung von Strategien beobachtet werden. Boundary Objects erleichtern die transdisziplinäre Arbeit und ein agiles fokussiertes Vorgehen. „Damit wird etwa verhindert, von der Komplexität des Transformationsprozesses erdrückt zu werden“, so Riedl. Die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung birgt unterschiedliche Chancen und Risiken. „Es gibt nicht das eine große Thema, auch wenn die unterschiedlichen Möglichkeiten emotional unterschiedlich wahrgenommen werden. Wir müssen uns mit allen Optionen auseinandersetzen, können die Diskussion darüber aber so strukturieren, dass eine Gesamtschau möglich ist“, erklärt Riedl. Die digitale Transformation hängt zudem von der internationalen digitalen Geopolitik stark ab. „Das ist vielen nicht bewusst. Wer autonom handeln will, sollte insbesondere in Forschung und Wissenstransfer auf Augenhöhe mit den führenden Nationen sein. Für die Umsetzung der digitalen Transformation sind die drei kritischen Ressourcen, geordnet nach Dringlichkeit: Daten, Know-how und Algorithmen. Die Überwindung vorhandener Ängste ist dabei eine zentrale Herausforderung“, räumt der Experte aus der Schweiz ein. Wohin geht die Reise? Da der Weg zur digitalen Transformation unvorhersehbar ist, ist es laut Reinhard Riedl notwendig, durch vernünftige Gesundheits-, Infrastruktur-, Bildungs-, Forschungs- und Rechtspolitik dafür zu sorgen, dass das ein guter Weg für die Menschen in Österreich wird. Heutige Weichenstellungen werden in einigen Jahren wirksam und machen erst in 20 Jahren den großen Unterschied aus. „Eine sich selbst überlassene digitale Transformation wird weder ihr Potenzial nutzen, noch die einhergehenden Risiken vermeiden. Ein reines Reagieren auf den bereits manifesten Wandel ist aufgrund langfristiger Wirkungen schlecht geeignet, eine erfolgreiche Gesundheitspolitik zu gestalten. Die digitale Transformation ist ein komplexer Prozess, der langfristig die Gesundheitsversorgung grundlegend verändern wird. Er kann nicht kontrolliert, aber wesentlich durch politische Maßnahmen gestaltet werden. Dabei ist es wichtig, proaktiv politisch zu handeln“, appelliert Prof. Dr. Reinhard Riedl abschließend. PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 Die PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 unter Leitung von Präsident Dr. Hans Jörg Schelling hat sich zum Ziel gesetzt, mit allen Stakeholdergruppen Gesundheitsziele und adäquate Prozesse zu erarbeiten, um ein modernes, leistungsfähiges Gesundheitssystem für die österreichische Bevölkerung zu erhalten und weiter zu entwickeln. Daraus wird ein Weißbuch erstellt, das im Frühling 2020 den Regierungen von Bund und Ländern übergeben wird. Ziel des Weißbuchs „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ ist es, eine Reformstrategie nachvollziehbar für die politischen Entscheidungsträger aufzuzeigen. Kick-off der PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 sind die PRAEVENIRE Gesundheitstage 2019 vom 15. bis 17. Mail 2019 im Stift Seitenstetten. In deren Vorfeld findet am Montag, den 13. Mai, der ganztägige Workshop zum Thema Digital Health statt. 4. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten Ort: Stift Seitenstetten, Am Klosterberg 1, 3353 Seitenstetten Eröffnung: 15. Mai 2019 | 14.00 Uhr Ende: 17. Mai 2019 | 12.30 Uhr Mehr Informationen unter www.praevenire.at Rückfragen & Kontakt: Dr. Nedad Memic PR-Consultant Welldone Werbung und PR GmbH T: 01/402 13 41-47 pr@welldone.at www.welldone.at   Linkliste: www. [http://www.praevenire.at] praevenire.at [http://www.praevenire.at] pr@welldone.at [https://www.ots.at/email/pr/welldone.at] www.welldone.at [http://www.welldone.at]