„Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall“ beschäftigt sich mit der konkreten Förderung von Impfwissen und Impfschutz in der PRAEVENIRE-Partnergemeinde. Ziel ist es, die Bürger der Marktgemeinde Pöggstall umfassend zum Thema Impfschutz zu informieren und zu sensibilisieren um ihnen damit das Rüstzeug zu geben, die richtigen Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen. Ein Kernstück des Projekts ist eine Studie in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien, die mittels Fragebogen das Impfwissen und die Veränderung des Impfwissens im Projektzeitraum misst – vom Startschuss im Juni 2016 bis hin zum Projektabschluss im April 2017. Im Rahmen des PRAEVENIRE-Projekts finden Informationskampagnen statt, deren Erfolg durch die Messung sichtbar wird.
Gemeinsames Engagement für Gesundheit
„Die Kick Off-Veranstaltung am 29. Juni war für uns der Auftakt zur konkreten Maßnahmenumsetzung von ´Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall´. Während des Events und danach haben wir unsere örtlichen Vereine und Institutionen motiviert, ihren Beitrag zum Projekterfolg zu leisten. Erstes sichtbares Zeichen des Erfolges ist der 200. bei uns im Gemeindeamt abgegebene Fragebogen zum Impfwissen für Erwachsene, was mich sehr freut. Pöggstall hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, ´Gesunde Gemeinde´ zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt uns dieser erste Erfolg Auftrieb. Wir ruhen uns aber keineswegs darauf aus und werden das Projekt weiterhin kraftvoll unter Einbindung der Bevölkerung vorantreiben“, weiß Bürgermeisterin Margit Straßhofer zu berichten.
Hofrat Ing. Leopold Rötzer, Vizepräsident im Landesverband Niederösterreich des Österreichischen Roten Kreuz und langjähriger Bezirksstellenleiter in der Region, engagiert sich bereits seit der frühen Planungs- und Konzeptionsphase für „Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall“. „Wir haben einen ersten Teilerfolg erreicht. Wer sich, wie ich, noch an Fälle von zum Beispiel Polio erinnern kann, dem wird bewusst, wie wichtig Impfungen für die Gesundheit der Menschen sind. Deshalb ist es für uns von größter Wichtigkeit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und wir damit gemeinsam einen Beitrag zu einem gesünderen Pöggstall leisten“, zeigt sich Rötzer über die Entwicklung des PRAEVENIRE-Projekts erfreut.
„Impfschutz ist ein wichtiges Thema für alle Generationen. Deshalb unterstütze ich das Projekt. In meiner Ordination liegen die Fragebögen der Studie auf, mein Team und ich motivieren unsere Patienten, ihn auszufüllen und so ihren Beitrag zu ´Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall´ zu leisten“, erklärt Dr. Franz Wurzer, Allgemeinmediziner in Pöggstall, sein Engagement. Auch in der Pöggstaller Apotheke „Zur Mariahilf“ werden die Bürger der Marktgemeinde motiviert, an der Befragung teilzunehmen. „Zum Thema Impfen existieren viele Mythen. Um Skepsis abzubauen, ist sachliche Information nötig um die Menschen aufzuklären. Die Studie zeigt jene Bereiche auf, in denen Wissenslücken bestehen. Dadurch können wir in Zukunft gezielter informieren“, so Apothekerin Mag. Elisabeth Gmach-Mittermayer.
Studie zum Impfwissen
„Schutzimpfungen zählen zu den wirksamsten Vorsorgemaßnahmen die der Medizin zur Verfügung stehen. Der Fragebogen zum Impfwissen erfasst in einem ersten Schritt das aktuelle Impfwissen der Pöggstaller – als eine repräsentative Gemeinde in Österreich. Es gibt ihn in zwei Ausführungen – für Erwachsene und für Kinder. Die Messung des aktuellen Wissens dient dazu, jene Bereiche aufzuzeigen, in denen vermehrter Informationsbedarf oder Skepsis besteht, um die Bürger der Marktgemeinde im Weiteren durch gezielte Informationsangebote dabei zu unterstützen, die für ihre individuelle Situation bestmöglichen Entscheidungen zu treffen“, so Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums. Sie begleitet „Gemeinsam vorsorgen in Pöggstall“ zusammen mit ihrem Team von der Medizinischen Universität Wien. Die Erfassung des Impfwissens der Kinder startet nach den Sommerferien unter tatkräftiger Mithilfe der Volksschule Pöggstall sowie der Neuen Mittelschule Pöggstall.
„Wir erheben in der Studie das Impfwissen, die Impfbereitschaft sowie die grundsätzliche Haltung der Bürger der Marktgemeinde Pöggstall zur Thematik. Dies erlaubt in einem nachfolgenden Schritt die Analyse der Ergebnisse. Daraus identifizierte Wissenslücken und Bedenken bieten eine Grundlage zur besseren Aufklärung und Information über Impfungen, wodurch die Bewohner von Pöggstall direkt profitieren“, fasst Anja Keplinger, Betreuerin der Studie zum Impfwissen der Pöggstaller, zusammen.
Notwendigkeit zur Steigerung der Gesundheitskompetenz
Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um im Alltag angemessene Entscheidungen zur Gesundheit treffen zu können – so die Definition von „Gesundheitskompetenz“ im Bericht „Health Literacy in Europe“ (HLS-EU) aus dem Jahr 2015. Ihre Stärkung ist als Ziel im dritten Rahmengesundheitsziel verankert. Um es zu erreichen, ist eine Teilnahme der Bevölkerung an der Gesundheitsvorsorge essenziell. Wie wichtig eine Förderung der Gesundheitskompetenz in Österreich ist, legt der Bericht ebenso offen: So befinden sich 18,2 Prozent der Österreicher im Bereich der inadäquaten und 38,2 Prozent im Bereich der problematischen Ausprägung. Zum Vergleich: In den Niederlanden sind es nur 1,8 Prozent (inadäquat) bzw. 26,9 Prozent (problematisch).
Über PRAEVENIRE
Die Idee hinter der unabhängigen Initiative PRAEVENIRE ist es, vorhandenes internationales Wissen, basierend auf Beschlüssen aus Österreich, zu bündeln und auf Gemeindeebene umzusetzen. PRAEVENIRE bleibt nicht in der Theorie verhaftet, sondern übersetzt nationale und internationale Expertise in Kooperation mit den vier Partnergemeinden Bruck an der Mur (Stmk.), Haslach an der Mühl (OÖ), Pöggstall (NÖ) und Satteins (Vlbg.) in konkrete Maßnahmen als Good-Practice-Beispiele.
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Die in diesem Pressetext verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in einer Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen.