Impfbewusstsein stärken
Um das Impfwesen steht es in Österreich nicht besonders gut. Dies beweisen etwa aktuelle Daten aus dem OECD-Bericht „Health at a Glance 2015“. Aus diesem geht hervor, dass Österreich etwa bei der Masern-Durchimpfungsrate hinter Ländern wie Costa Rica, Chile oder Mexiko liegt. „Im Jahr 2015 kam es zu 309 Masernfällen in Österreich. Obwohl ein wirksamer und sicherer Impfschutz zur Verfügung steht. Laut Daten der AGES standen 7,4% der Masernerkrankungen in direktem Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem – Ansteckungen von Patienten in Gesundheitseinrichtungen oder von Gesundheitspersonal im Rahmen ihrer Tätigkeit. Impfung gewährleistet wirksamen Schutz, das Bewusstsein zur Schutzimpfung muss deshalb gestärkt werden“, weist Dr. Erwin Rebhandl, Präsident der Initiative AM PLUS, auf die Problematik mangelnden Impfschutzes am Beispiel von Masernerkrankungen hin.
Für Personen in Gesundheitsberufen besteht in Österreich keine Impfpflicht. Eine Forderung der Bioethikkommission des Bundeskanzleramtes vom 1. Juni 2015 lautet, dass zumindest ein Immunstatus eingefordert werden sollte. Dieser Forderung schloss sich der Oberste Sanitätsrat (OSR) in seiner Sitzung vom 21. November 2015 an. „Menschen die im Gesundheitswesen tätig sind haben eine besondere Verantwortung. Für sich und für ihre Patienten. Gerade das Gesundheitspersonal sollte deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und mittels Vorbildwirkung das Impfbewusstsein in Österreich stärken“, unterstreicht Rebhandl die besondere Rolle des Gesundheitspersonals zur Verbesserung des Impfbewusstseins.
Impfskepsis abbauen
Eine Elternbefragung des Karl Landsteiner Instituts für pädiatrische Forschung und Fortbildung aus dem Jahr 2013 zu den Themen Impfen und Ernährungsverhalten im Kindesalter weist 4% der Österreicher als Impfgegner aus. Die Gesundheitsbefragung des Bundesministeriums für Gesundheit aus dem Jahr 2014 ergab, dass 9% der österreichischen Kinder das kostenlose Impfprogramm nicht absolvierten. Mit 60% der Nennungen war der häufigste Grund der Ablehnung durch die Eltern der betroffenen Kinder, dass sie Impfen als „schädlich“ bewerteten.
„In Österreich ist eine steigende Impfskepsis festzustellen. Gerade deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Menschen in Gesundheitsberufen die Vorteile des Impfschutzes klar kommunizieren und so zur Verringerung dieser Impfskepsis beitragen“, verweist Rebhandl auf die Vorbildfunktion des Gesundheitspersonals. Mittels „Geimpft-Geschützt-Sicher“-Ansteckbutton können diese sichtbar machen, dass sie über den erforderlichen Impfschutz verfügen. Wer die Empfehlungen des Österreichischen Impfplans befolgt und über die entsprechenden Schutzimpfungen verfügt, gilt als „Geimpft-Geschützt-Sicher“.
Unterstützung durch AM PLUS
„AM PLUS setzt sich für eine Stärkung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ein. Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stehen. Deshalb schließt sich AM PLUS der unabhängigen Impfinitiative von Dr. Armin Fidler und Univ.-Prof. Dr. Wiedermann-Schmidt an. Ich appelliere auch an alle Kollegen in Gesundheitsberufen, Teil dieser Initiative zu werden. In meiner eigenen Ordination gehe ich selbst mit gutem Beispiel voran und mache Impfschutz mittels Ansteckbutton sichtbar. Gemeinsam können wir das Impfbewusstsein in der Bevölkerung stärken und unseren Beitrag zur Verringerung von vermeidbaren Erkrankungen und deren Folgen leisten“, ruft Rebhandl zur Unterstützung von „Geimpft-Geschützt-Sicher“ auf.
Über die Impfinitiative „Geimpft-Geschützt-Sicher“:
Die unabhängige Initiative „Geimpft-Geschützt-Sicher“ richtet sich an das österreichische Gesundheitspersonal. Ein eigens kreierter Ansteckbutton signalisiert Impfschutz bei in Gesundheitsberufen tätigen Personen. Initiiert wurde „Geimpft-Geschützt-Sicher“ von Dr. Armin Fidler und Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt. Dr. Armin Fidler war über zwei Jahrzehnte für die Weltbank in Beraterfunktionen in Europa und den USA tätig. Im Public Health-Sektor ist er auch als Präsident der European Health Management Association (EHMA) und als Lektor des Management Center Innsbruck (MCI) aktiv. Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt ist Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Universität Wien, Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums und wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftags.
Über AM PLUS:
AM PLUS, die Initiative für Allgemeinmedizin und Gesundheit, setzt sich für eine Stärkung und Verbesserung der wohnortnahen und niederschwelligen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ein. Kernelement dabei ist die Rolle der Allgemeinmedizin als verantwortungsvolle und zentrale Drehscheibe zwischen der Bevölkerung und anderen Anbietern von Gesundheitsleistungen im Sinne einer integrierten Versorgung. Im Zusammenwirken mit Wissenschaft, Fachgesellschaften, Patientenorganisationen, Sozialversicherung, Interessensvertretungen und Politik fördert AM PLUS den Dialog zwischen Verantwortungsträgern und arbeitet aktiv an der Formulierung und Umsetzung konkreter Lösungen.
Wenn Sie mit Dr. Armin Fidler und Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt in Kontakt treten wollen oder wenn Sie "Geimpft-Geschützt-Sicher"-Ansteckbuttons bestellen wollen wenden Sie sich bitte an: siehe Kontakt.